Globalisierung des Arbeitsbereichs Privathaushalt

– eine Untersuchung der Lebensführung transmigrierender Haushaltsarbeiterinnen

(Stand Oktober 2004)

Globalisierungstendenzen machen nicht vor den Privathaushalten halt. Bei den in diesem Sektor des Arbeitsmarktes Beschäftigten handelt es sich zumeist um illegal arbeitende und sich nicht selten auch illegal im Land aufhaltende Frauen. Seit dem Fall der Berliner Mauer sind es auffallend häufig Osteuropäerinnen, die in deutschen Privathaushalten Arbeit gegen Bezahlung verrichten, grundsätzlich kommen die hier arbeitenden Frauen aber aus aller Welt.

Schon seit Jahrhunderten sind die privaten Haushalte ein wichtiger Arbeitsmarkt für Frauen und besonders für Migrantinnen. Historisch neu an der aktuellen Situation sind mehrere Aspekte. Zum einen sind es heute gerade oft qualifizierte bis hochqualifizierte Frauen, die ihre Heimat verlassen, um im Ausland gesellschaftlich untergeordnete Arbeiten im Haushalt gegen Bezahlung zu verrichten. Zum anderen sind die Arbeitskräfte anders als noch vor ein oder zwei Generationen nicht in einem Gefüge traditioneller Haushaltsformen tätig. Heutzutage ist es vielfach die Aufgabe der Migrantinnen den zunehmend berufstätigen einheimischen Frauen Teile der Hausarbeit abzunehmen und ihnen so die Beteiligung im primären Arbeitsmarktsegment zu ermöglichen. Weiterhin fällt auf, daß die Arbeitsverhältnisse in den privaten Haushalten häufig kurzzyklisch strukturiert sind oder nur für kurze Zeiträume gelten. Viele der Haushaltsarbeiterinnen pendeln in kurzen Zeitabständen zwischen Deutschland und ihrem Heimatland, sie werden so zu einer Gruppe von Transmigrantinnen spezifischer Ausprägung.

Bisher existiert so gut wie kein empirisch gesichertes Wissen über diese Gruppe von Arbeitskräften. Die Untersuchung zielt darauf ab, Muster der Lebensführung transmigrierender Hausarbeiterinnen zwischen Deutschland und ihrem Heimatland exemplarisch zu analysieren.

Im November 2001 wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Claudia Gather (FHW Berlin) und Prof. Dr. Birgit Geißler (Universität Bielefeld) und der Akademie für politische Bildung Tutzing ein workshop zum Thema »Haushaltsarbeit als Erwerbsarbeit« veranstaltet, der erstmals alle derzeit in Deutschland an diesem Thema Arbeitenden zusammenführte.

Das Projekt wurde im September 2004 am Hamburger Institut abgeschlossen und extern fortgeführt.