Afrikaner in Geschichte und Bewußtsein der Deutschen

Das schon seit einigen Jahren existierende und mittlerweile vor dem Abschluß stehende Projekt befaßt sich mit der Erforschung der Geschichte und der Rezeption der seit der Durchsetzung der Fabrikgesellschaft und dem Einsetzen des modernen Kolonialismus, d.h. seit etwa 1830, nach Deutschland gekommenen Afrikaner. Untersucht werden das Schicksal der aus den Kolonialgebieten nach Deutschland eingewanderten Schwarzen; die Rolle der im deutsch-französischen und im 1. Weltkrieg auf Seiten der Kriegsgegner eingesetzten schwarzen Kolonialtruppen; die »Niggerhysterie«, die in den zwanziger Jahren vor allem die großstädtischen Kulturzentren Deutschlands erfaßte; und die seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu beobachtenden Emanzipationsversuche der »schwarzen Deutschen«, die mit den von der Komintern gesteuerten Aktivitäten um das sogenannte »Internationale Negerbüro« in Hamburg zwischen 1927 und 1933 ihren Höhepunkt erreichten. Abgerundet wird die Studie mit einer Untersuchung belletristisch-literarischer Quellen über die Sehnsuchts- und Angstphantasien der Deutschen, die sich mit den Schwarzen verbanden, sowie mit einem Kapitel über das Schicksal der schwarzen Minderheit im »Dritten Reich«.

Die Niederschrift ist in großen Teilen erfolgt. Gekürzte und leicht veränderte Teile der Arbeit wurden in der Vergangenheit im »Mittelweg 36« vorabgedruckt.

Das Projekt wurde im März 2000 am Hamburger Institut abgeschlossen und wird extern fortgeführt.