Tagungen

Die dunklen Jahrzehnte in Lateinamerika nach der Unabhängigkeit. Bruch oder Kontinuität der Entwicklung?

Ort am HIS | Beginn: 03.12.2018 09:00 Uhr

Der von Peter Waldmann organisierte Workshop widmet sich der Geschichte Lateinamerikas im 19. Jahrhundert unter einer ganz spezifischen Perspektive: Gefragt wird, wie sich die nach-revolutionären Staatsbildungsprozesse, die erst sehr langsam in stabile Strukturen mündeten, von den politischen und gesellschaftlichen Eliten verarbeitet wurden, wobei vor allem Familienstrukturen in den Blick kommen sollen. Wie haben sich Familienstrukturen seit der vor-revolutionären Zeit verändert, welche familialen Strategien gab es, um Einfluss und Macht in instabilen Verhältnissen auf Dauer stellen zu können, wie stark war das politische Geschehen von familiären Konstellationen der jeweiligen nationalen Eliten geprägt? Es muss nicht extra betont werden, dass die Frage nach der Rolle von Familien keine ist, die nur mit Blick auf das 19. Jahrhundert und / oder Lateinamerika relevant wäre; vielmehr ist es so, dass selbst ganz aktuell der Wandel von Staat und Wirtschaft ohne eine Berücksichtigung von Familienverbänden nicht zu begreifen ist, was freilich von der Wissenschaft nach wie vor sträflich unterschätzt wird.
Der explorative Workshop lotet diese Probleme aber zunächst in einem engeren zeitlichen und geographischen Rahmen aus, wobei so von so renommierten Forscherinnen und Forscher wie Michael Riekenberg, Silke Hensel, Nikolaus Werz, Christian Bueschges oder natürlich Peter Waldmann die lateinamerikanischen Verhältnisse im 19. Jahrhundert beleuchten werden.