Öffentliche Veranstaltungen

Im Labor der Weltgesellschaft — Globale soziale Beziehungen und der Alltag der Intervention in Afghanistan

Ort am HIS | Beginn: 07.11.2019 19:00 Uhr

Internationale humanitäre Interventionen sind zu einem regelmäßigen Element der Weltpolitik geworden. In öffentlichen Debatten wird vor allem über die Effizienz dieser militärischpolitischen Großprojekte diskutiert. Der Vortrag will jedoch eine andere Perspektive eröffnen: Er interessiert sich für die Interventionsgesellschaft als Ort, der in besonderer Weise durch komplexe Verschränkungen globaler und lokaler Dynamiken gekennzeichnet ist. Hier treffen Akteure, die durch Mandate der UN beauftragt sind, das »Interesse der Menschheit« zu vertreten, auf eine lokale Lebenswelt. Das Spannungsverhältnis zwischen Universalität und Partikularität ist in solchen Kontexten kein Theorieproblem, sondern manifestiert sich in Alltagssituationen und muss in der sozialen Praxis bearbeitet werden. Aufbauend auf ethnographischer Forschung in Afghanistan geht der Vortrag diesen Dynamiken nach und diskutiert deren Relevanz für die soziologische Globalisierungsforschung wie auch für die Politik.

Prof. Dr. Teresa Koloma Beck, Soziologin; Hamburger Institut für Sozialforschung, Fellow in der Forschungsgruppe Makrogewalt,Professorin für Soziologie der Globalisierung an der Universität der Bundeswehr München

Prof. Dr. Sighard Neckel, Soziologe; Universität Hamburg, Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel, Leiter der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Zukünfte der Nachhaltigkeit«

Moderation: Dr. Thomas Hoebel, Soziologe; Mitarbeiter der Forschungsgruppe Makrogewalt am Hamburger Institut für Sozialforschung