Wohlfahrtsstaat und Exklusion
Schweden galt lange Zeit als einer der vorbildlichsten Wohlfahrtsstaaten der Welt, und sein Sozialstaat gehört zum Erfolgsprojekt der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Allerdings reichen seine Wurzeln bis in das bürgerliche 19. Jahrhundert zurück, und er ist ohne seinen internationalen Kontext nicht denkbar. Zugleich wirkte das innere nation building durch Sozialpolitik nicht allein integrierend, sondern auch exkludierend und normalisierend. Wie also passen Demokratie, Wohlfahrtsstaat, Normalisierung und Exklusion zusammen? Gehört es zur Normalität moderner Staaten auszugrenzen, wie Zygmunt Bauman und Michael G. Hanchard behaupten – selbst in unzweifelhaft (sozial-)demokratischen Gesellschaften?
Prof. Dr. Thomas Etzemüller, Historiker; Professor für Kulturgeschichte der Moderne unter besonderer Berücksichtigung Nordeuropas, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Moderation: PD Dr. Hedwig Richter, Historikerin; Wissenschaftlerin in der Forschungsgruppe Demokratie und Staatlichkeit des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Vortrag im Rahmen der HAMBURGER VORTRÄGE ZU DEMOKRATIE UND STAATLICHKEIT
