Das Geld(system) der Zukunft? Digitale Zentralbankwährungen zwischen Fragmentierung und internationaler Kooperation
Ein Vortrag von Carola Westermeier (Universität Gießen)
Moderation: Florian Schmidt, Forschungsgruppe Monetäre Souveränität
„The digital currencies that will transform finance” – so titelte der britische Economist im Mai 2021. In mehreren Berichten legt das Magazin dar, wie digitale Zentralbankwährungen die etablierte Finanzwelt herausfordern – von der Rolle der Banken über die zentrale Stellung des US-Dollar bis hin zu Fragen digitaler Überwachung und Privatsphäre. Nichts sei festgelegt bei der Entwicklung der neuen Technologie, oder anders: ihre technologischen Möglichkeiten stellen das Etablierte in Frage. Der entscheidende Unterschied zu Kryptowährungen ist dabei, dass diese Technologie nicht von „außen“ kommt, sondern in den Zentren der Finanzwelt, den Zentralbanken, entwickelt wird.
Inzwischen erkunden weltweit 130 Ländern die Möglichkeiten, die ihnen digitale Zentralbankwährungen bieten. Bereits in einer fortgeschrittenen Phase befindet sich die Europäische Zentralbank, die im Herbst entscheidet, ob der digitale Euro in einer „realisation phase“ für konkrete Anwendungsfälle getestet wird. Noch einen Schritt weiter ist China, wo der digitale Yuan bereits eingesetzt wird. Was aber verbindet den digitalen Euro mit dem digitalen Yuan? Wo sind Unterschiede? Welche (geo)politische Motive spielen bei der Entwicklung der neuen Digitalwährungen eine Rolle? Werden sie unserem Geld eine neue politische Form geben? Der Vortrag thematisiert die aktuelle Entwicklungsphase der neuen digitalen Währungen, in der maßgebliche Entscheidungen für ihren zukünftigen Einsatz gefällt werden.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Geldpolitk im Umbruch