European integration re-woven: British and West German textile employers' associations and European integration, 1958-1980
Das Projekt untersucht die Europäisierung britischer und westdeutscher textiler Unternehmerverbände beziehungsweise ihrer Interessenvertretung im Zeitraum 1958 bis etwa 1980. Es wird dabei unterstellt, dass Europäisierung im textilwirtschaftlichen Kontext als konfliktbehafteter Prozess angesehen werden muss. Sowohl die britische als auch die westdeutsche Textilindustrie standen ab 1945 vor bedeutenden Herausforderungen der Globalisierung, Modernisierung und Internationalisierung, und, wie einige TextilvertreterInnen in den 1960er und 1970er Jahren skandierten, vor einem „Überlebenskampf“. Dieser „Überlebenskampf“ wurde im Zuge der europäischen Integration verstärkt auf europäischer Ebene ausgetragen. Konkret widmet sich das Projekt am Beispiel textilindustrieller Arbeitgeberverbände der Frage, wie sich im Zuge der europäischen Integration zwischen 1958 und 1980 Handlungs- und Entscheidungskompetenzen der westdeutschen und britischen Regierungen im Bereich der Textilpolitik auf die europäische, institutionelle Ebene verlagerten; wie sich das Verhältnis von textilindustriellen Verbänden zu ihren Regierungen veränderte und wie sie auf den neuen europäischen Handlungsraum – die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft – mit neuen Strategien der Interessenvertretung reagierten; und letztlich welche Rolle europäische supranationale Institutionen wie die Europäische Kommission in diesem Spannungsfeld spielten.