Trauer um Habbo Knoch
Am 11. Dezember 2024 verstarb völlig überraschend der Kölner Historiker Habbo Knoch, der während seines Forschungsfreisemesters schon einige Wochen am HIS arbeitete und im April 2025 bei uns Senior Research Fellow werden sollte.
In der allzu kurzen Zeit, in der es uns vergönnt war, mit ihm zu arbeiten, haben wir einen ebenso kenntnisreichen wie bescheidenen, ebenso zugewandten wie humorvollen und inspirierenden Menschen kennengelernt, den alle sofort mochten. Es macht uns fassungslos, dass er nicht mehr unter und bei uns sein wird.
Mit seinem Tod verliert die Wissenschaft einen Forscher, der schon zu Beginn seiner Karriere mit seinen Arbeiten zur Wirkung und Nachwirkung von Bildern der Vernichtung der europäischen Juden ganz neue Wege eröffnet und dabei zur Analyse der deutschen Erinnerungskultur und der Gewaltgeschichte entscheidende Beiträge geliefert hatte, der zudem durch seinen forscherischen Enthusiasmus immer wieder etwas Neues versuchte und dabei in vergleichender Perspektive die Kulturgeschichte von Grandhotels ebenso zum Thema von Monographien machte wie die Geschichte des Grundgesetzes. Habbo Knoch war mit seinen Themen dem HIS verbunden, nicht zuletzt dem Verlag „Hamburger Edition“, in dem er vor mehr als 20 Jahren seine bahnbrechende Dissertation „Die Tat als Bild. Fotografien des Holocaust in der deutschen Erinnerungskultur“ veröffentlichte.
Wir trauern um Habbo Knoch. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen.
Im Namen des Hamburger Instituts für Sozialforschung,
Wolfgang Knöbl
(Direktor)
16. Dezember 2024