Im Dienste öffentlicher Güter: Akteure, Institutionen, Praktiken

Projektstart: Oktober 2002

Das Projekt wird durch Drittmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert und findet in Kooperation mit dem Soziologischen Seminar der Universität St. Gallen (Projektkoordination) und der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA), Wien statt.

Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens stehen die neuen Arbeitsbedingungen in der Gesundheitsversorgung (kommunale Krankenhäuser), im Postwesen und der Kommunalverwaltung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Entgegen weit verbreiteten Vorstellungen hat sich die Arbeit gerade in den öffentlichen Diensten in den letzten Jahrzehnten durch neue Organisationskonzepte, Privatisierung und Rationalisierung grundlegend verändert. Das Projekt zeichnet die Umbrüche aus der Perspektive der Beschäftigten nach und analysiert, wie die betroffenen Personen die Entwicklungen deuten und verarbeiten. Als Untersuchungsregion wurde der kulturell und ökonomisch relativ homogene Bodenseeraum gewählt, in dem dennoch unterschiedliche Verwaltungs- und Dienstleistungstraditionen aufeinander treffen. In einer ersten Projektphase wurden Sekundäranalysen über die Bereiche Gesundheit, Post und Kommunalverwaltung durchgeführt. Die daran anschließende Phase stand im Zeichen der Feldforschung. Hier wurden in den genannten Arbeitsfeldern über 160 qualitative Interviews unter anderem über die Erwerbsbiografien, den Wandel von Organisation und Arbeit, die beruflichen Identitäten und das Arbeitsethos durchgeführt. Dabei wurden die Interviews - im Sinne einer innovativen Vorgehensweise in der vergleichenden Forschung - von gemischten Teams mit Mitgliedern aus den verschiedenen beteiligten Ländern geführt. Die Datenerhebung ist im Frühjahr abgeschlossen worden. Derzeit werden die Interviews ausgewertet und erste Ergebnisse auf Fachtagungen vorgestellt.

(Stand Mai 2012)