Sozialwissenschaftliche Aktualität aus Frankreich: Ateliergespräche mit französischen Sozial- und Geschichtswissenschaftler/innen
(In Zusammenarbeit mit <link>Sabine Lammers)
Eine Kooperation des Hamburger Instituts für Sozialforschung und der Hamburger Edition mit dem Centre Georg Simmel der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), Paris.
Einschlägige Publikationen französischsprachiger Sozial- und Geschichtswissenschaftler/innen wie etwa Pierre Rosanvallon, François Dubet, François Bourguignon, Catherine Colliot-Thélène, Luc Boltanski und Laurent Thévenot haben in der deutschsprachigen Wissenschaft und in der Öffentlichkeit wichtige Impulse gesetzt und aufschlussreiche, nicht selten kontroverse Auseinandersetzungen angeregt. Dennoch kann von einer Marginalisierung nicht-englischer wissenschaftlicher Veröffentlichungen in Deutschland die Rede sein. Die Rezeption folgt häufig den Trends und Interessen der angelsächsischen Sozial- und Geschichtswissenschaft. Zudem sind die theoretischen französischen Überlegungen wie auch die generalisierbaren und für die wissenschaftliche Öffentlichkeit in Deutschland interessanten Erkenntnisgewinne der Autorinnen und Autoren häufig mit einer in Frankreich spezifischen Empirie verwoben.
Das Veranstaltungsformat "Ateliergespräche" möchte den sozial- und geschichtswissenschaftlichen Austausch zwischen den Forscher/innen verschiedener universitärer und auch außeruniversitärer Forschungsinstitutionen aus Frankreich und Deutschland intensivieren und ausbauen.
Drei Mal im Jahr werden Autorinnen und Autoren einer bedeutenden sozial- oder geschichtswissenschaftlichen Publikation in Frankreich von <link>PD Dr. Nikola Tietze (für das Hamburger Institut für Sozialforschung), von <link>Dr. Sabine Lammers (für die Hamburger Edition) in Kooperation mit Prof. Dr. Bénédicte Zimmermann, Direktorin des Centre Georg Simmel an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris ins HIS nach Hamburg eingeladen.
Zu jedem Ateliergespräch in Hamburg werden maximal 25 Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der deutschsprachigen Sozialwissenschaften und der Geschichtswissenschaften eingeladen, die an dem jeweilig diskutierten Thema arbeiten beziehungsweise interessiert sind. Für eine Simultanübersetzung ist gesorgt.
(Stand September 2014)
Die Veranstaltungen
12. November 2014: Bénédicte Zimmermann, Historikerin und Soziologin, Direktorin des Centre Georg Simmel an der EHESS in Paris, über ihr Buch "Ce que travailler veut dire. Une sociologie des capacités et des parcours professionnels".
26. März 2015: Sandrine Rui, Soziologin am Centre Emile Durkheim – Science politiques et sociologie comparatives der Universität Bordeaux, über ihr Buch "Pourquoi moi? L’expérience des discriminations", in dem es um den subjektiven Umgang mit Diskriminierungen in der französischen Gesellschaft geht.
23. September 2015: Der Soziologe Antoine Vauchez, Paris, spricht in einer rechtssoziologisch-historischen Perspektive über die Institutionen der Europäischen Union und fragt nach den Potenzialen, diese zu demokratisieren.