Freiheitsschock
Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen lassen sich als eine akute Gefährdung der bundesdeutschen Demokratie interpretieren, die augenscheinlich in den sogenannten neuen Bundesländern besonders deutlich zu Tage tritt. Sind entscheidende Ursachen der dortigen Entwicklung in der fehlenden Fähigkeit vieler Ostdeutscher zu suchen, sich von ihren in der DDR-Zeit entstandenen und autoritär geprägten Gewohnheiten und Verhaltensformen zu lösen und ihre daraus resultierenden Hoffnungen der Realität anzupassen? Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hält in seinem jüngsten Buch Freiheitsschock die Erfolge und den Aufstieg von AfD und BSW für das Ergebnis einer aus enttäuschten Erwartungen geborenen gesellschaftlichen Wut. Vor dem Hintergrund der jüngsten politischen Ereignisse diskutiert er seine Thesen und Argumente mit Alexander Leistner, der an der Universität Leipzig die kollektive Prägekraft der Transformationen von 1989/90 untersucht.
Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk ist Historiker und Publizist sowie Wissenschaftler der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur
Dr. Alexander Leistner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.
Moderation: Dr. Laura Wolters, Sozialwissenschaftlerin; Forschungsgruppe Makrogewalt sowie Forschungsgruppe Demokratie und Staatlichkeit des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Eine Veranstaltung des HIS in Kooperation mit C. H. Beck
